In
Russland werden derzeit panslawistische Stimmungen wieder stärker, und in
Deutschland ist partiell ein Wiedererstarken der Germanophilen zu beobachten.
Beide Tendenzen liegen im Trend der Zeit und sind von einer positiven, gesunden
Grundhaltung geprägt. Dennoch ist allgemein bekannt, dass sich die
slawische und die germanische Welt immer wieder diametral
gegenüberstanden. Die Verschärfung der Gegensätze zwischen beiden
führte wiederholt zu Konflikten, Kriegen, ja zu wechselseitiger
Vernichtung von Völkern, die eigentlich miteinander verwandt sind. Solche
Kriege waren jedoch immer nur für eine dritte Seite günstig,
unabhängig davon, wer diese jeweils war – die Kriegführenden hatten
den Schaden.
Ein
klassisches Beispiel dafür ist der Zweite Weltkrieg, als Deutsche ebenso
wie Russen amerikanischen Interessen zum Opfer fielen. Auch in letzter Zeit
verschärft sich der Gegensatz zwischen germanischer und slawischer Welt im
Zusammenhang mit der NATO-Osterweiterung wieder – eine Entwicklung, die zu
Spannungen und Konflikten führen kann, wenn es nicht gelingt, die sich
aufstauenden Probleme rechtzeitig zu entschärfen. Auf diese Gefahr mit dem
gebührenden Nachdruck hinzuweisen, ist eines der Hauptziele meiner
Darlegungen.
Werfen
wir einen Blick auf unsere Wurzeln. Deutsche wie Russen gehören dem
europiden Ast der weissen Rasse an und sind ihrem Ursprung nach Glieder der
indoeuropäischen bzw. “arischen” Völkergemeinschaft, die sich im
Zeitraum zwischen dem sechsten und dem vierten vorchristlichen Jahrtausend in
Osteuropa bildete. Für diesen Sachverhalt haben zeitgenössische
Archäologen, Anthropologen, Linguisten, Mythenforsche zahlreiche Beweise
gesammelt. Als nachgewiesen darf auch gelten, dass die arische Urheimat auf dem
Territorium des gegenwärtigen Russland lag und dass die Ahnen der
hyperboräischen Götter wie Zeus, Leto, Artemis und Apollo auf dem
Territorium der heutigen Slawen geboren wurden.
Nach
der Herausbildung der einzelnen Stämme bewohnten Germanen, Balten und
Slawen benachbarte Regionen in Ost- und Nordeuropa: die Becken der Flüsse
“Labe” (Elbe), “Odra” (Oder), “Wisla” (Weichsel), Donau und Dnjepr sowie die
Küsten der Ostsee und des Schwarzen Meeres. Nicht selten gingen sie in
geographischer Hinsicht die gleichen Wege. Die Waräger-Russen benutzten
jene Wasserstrassen, die schon von den Goten erkundet und befahren worden
waren. Odin (Wotan), der oberste Gott unter den Asen, kam aus Troja, das in
Snorri Sturlusons Edda als Asgard bezeichnet wird, nach Skandinavien. Ebenfalls
in Kleinasien, einer ebenfalls schon früh von Indoeuropäern
besiedelten Region, wurden etliche Spuren einer protorussischen Zivilisation
entdeckt.
Ausserordentlich
komplex stellen sich die Verhältnisse während der sogenannten
Völkerwanderung dar. In diesem Zusammenhang wäre es richtiger, von
Eroberungszügen statt von “Wanderungen” zu sprechen, weil die barbarischen
Stämme, die im 5. Jahrhundert n. Chr. vom Nordwesten Europas aus ins
Römische Reich einbrachen, Südwesteuropa erobert und dort ihre
eigenen Staaten gegründet haben. Im Westen meint man oft, unter den
Barbaren hätten die Germanen stark überwogen. In der Tat standen an
der Spitze der Alemannen, Sueben, Goten, Wandalen und Franken, die ihre eigenen
Staaten gründeten, in der Regel germanische Führer. Dies bedeutet
aber nicht, dass die Heere der Barbarenvölker ebenfalls ausschliesslich
oder vorwiegend aus Germanen bestanden hätten. Wandalen und Goten, die zur
gleichen Zeit wie die Alanen aus slawischen, venetischen und skythischen
Territorien hervorbrachen, waren gemischter Herkunft. Es lässt sich nur
sehr schwer überprüfen, wie hoch der Anteil der einzelnen
Stämmen an der Gesamtzahl der an der Völkerwanderung beteiligten Menschen
war, doch wird sich nicht bestreiten lassen, dass sich darunter auch slawische
Stämme befunden haben – dies um so mehr, als die Namen mehrerer
berühmter barbarischer Stammeshäuptlinge slawischer Herkunft bekannt
sind: Gonsorik, Vandal, Bus.
Bei
alledem ist die Herkunft der Russen bis heute unter Wissenschaftlern eine
offene Frage. In alten Urkunden heisst es, dass die Russen Waräger waren,
und dass sie unter den Rurikiden die Slawen unterwarfen. Dies würde
bedeuten, dass die “Russen” ursprünglich keine Slawen waren. Diese Tatsache
ist der Grund für die endlosen Diskussionen zwischen “Slawophilen” und
Anhängern der Normannen-Theorie. Die “Slawophilen” führen immer neue
Argumente für den hohen Entwicklungsstand der sesshaften slawischen
Zivilisation im ersten nachchristlichen Jahrtausend ins Feld, deren
Errungenschaften auf Skythen, Veneten und Goten zurückgingen; die
“Normannisten” entdecken ihrerseits stetig neue Fakten über die alten
Russen, Rugen und Ruthenen, die in Zentral- und Osteuropa wohnten.
Das
bisher Gesagte reicht bereits, um die europäische Abstammung der
russischen Kultur schlüssig nachzuweisen. Der asiatische Einfluss ist
natürlich nicht zu verschweigen, doch verwende ich hier absichtlich den
Terminus “eurasisch” nicht, um den europäischen Charakter der slawisch-russischen
Rasse und Kultur zu unterstreichen. Die Annahme des Christentums durch die
Kiewer bzw. Nowgoroder “Rus” zwischen dem neunten und dem zwölften
Jahrhundert vollendete dann die Herausbildung staatlicher und kirchlicher
Institutionen nach europäischem Vorbild und nahm so den Weg zu einem
Staatsbau byzantinischer Art vorweg.
In
der Folgezeit kam es bekanntlich zur mongolisch-tatarischen Oberherrschaft
unter der sogenannten Goldenen Horde. Russland verlor für eine gewisse
Zeit seine Unabhängigkeit. Völlig “tatarisiert”, wie es westliche
Russophobe immer wieder darstellten, wurde es aber nicht. Moskau kam als
Zentrum eine herausragende Stellung zu, denn von hier aus wurde die Einheit der
russischen Ländereien verwirklicht. Natürlich war die neue Hauptstadt
ihrem Stil nach “asiatischer” als Kiew oder Nowgorod; im wesentlichen aber
blieb das Moskauer Zarenreich osteuropäisch-byzantinisch geprägt
Die
mit Peter dem Grossen verbundenen Seiten im Geschichtsbuch – Peter legte
bewusst den Grundstein zur “Verdeutschung” Russlands und gründete eigens
dafür die neue Hauptstadt Petersburg – sind sehr gut bekannt, so dass an
dieser Stelle nur flüchtig darauf einzugehen ist. Peters Gefolge und seine
Nachkommen aus der Dynastie der Romanow waren immer um Blutsbande mit alten
deutschen Familien bemüht. Allein die Herkunft der berühmtesten
Kaiserinnen – Katharina II. (eine geborene Sophie Friederike Auguste von
Anhalt-Zerbst) und die Gemahlin Nikolaus’ II. (Alexandra Fjodorowna, eine
geborene Alice von Hessen-Darmstadt) - spricht für sich.
Diese
Blutsverwandtschaft, die immer stärkeren wirtschaftlichen und
militärischen Beziehungen sowie die gemeinsame christliche Religion
schufen die Voraussetzungen dafür, dass sich Russland zu einer
europäischen Grossmacht mauserte. Das Militärbündnis gegen die
Türkei, die Teilnahme an der Anti-Napoleon-Koalition, die auf dem Wiener
Kongress von 1814-1815 zwischen Russland, Preussen und Österreich
besiegelte Heilige Allianz – all dies waren Ergebnisse einer fruchtbaren russisch-deutschen
Zusammenarbeit und gemeinsamen Strategie sowie einer äusserst geschickten
konservativen Diplomatie.
Es
wäre sicherlich übertrieben zu behaupten, Russland habe sich in
seiner Aussenpolitik und seinen Bestrebungen damals ausschliesslich an
Deutschland ausgerichtet; nach der Niederlage Napoleons wurde der
französische Einfluss auf den russischen Adel jedoch durch den deutschen
verdrängt. Seit Nikolaus I. liess man sich von deutscher Bildung,
Literatur, Musik, Mode und – natürlich – vom deutschen Militärwesen
beflügeln. In der Armee, die von ihren europäischen Kriegszügen
zurückkehrte, bildete sich der sogenannte “preussische Stil” heraus.
Joukowskij und Gogol lesen sich mitunter wie Schiller und E.T.H. Hoffmann;
Odojewski studierte Schelling; Glinka, Mussorgksij und Borodin begeisterten
sich für die Musik Beethovens und Wagners; der Völkerkundler
Afanassijew entwickelte die mythologische Schule der Gebrüder Grimm
weiter; Tjutschew, der in Deutschland lebte, konnte in den höheren
Schichten der Gesellschaft Freunde und Anhänger für Russland
gewinnen.
Auch
die Revolutionäre fanden Lehrer aus Deutschland. Bakunin war bekanntlich
ein grosser Anhänger Hegels und popularisierte dessen Ideen; ferner war er
ein persönlicher Freund Richard Wagners. Zum Kreis der Germanophilen unter
den Dialektikern zählen auch Belinskij und Herzen. Auch Lenin war ein
leidenschaftlicher Hegel-Anhänger, doch war seine Dialektik besonderer
Art. Dieser rabiate Revolutionär gemischt russisch-deutsch-jüdischer
Herkunft schöpfte seine Weltanschauung grösstenteils aus der Lehre
von Marx, Engels sowie anderen Sozialdemokraten und Kommunisten, die allesamt
Internationalisten waren, was f ganz gewiss nicht der klassischen deutschen
Philosophie entspricht. In diesem Sinne ist Marx ein klassisches Beispiel für
einen nur vordergründig deutschen, in Wirklichkeit dem deutschen Geist
krass entgegengesetzten Einfluss auf Russland.
Etwas
organischer, aber nicht weniger revolutionierend machte sich der Einfluss
Nietzsches bemerkbar (der, nebenbei gesagt, auch Slawen unter seinen Ahnen
hatte). Die Salon-Elite im Russland Nikolaus’ II. – genannt seien nur Dmitri
Mereschkowskij, Wjatscheslaw Iwanow, Rosanow, Belyi, Brjussow und eine Reihe
anderer literarischer Ästheten – empfanden den “Zarathustra” geradezu als Erleuchtung,
die ihnen schlagartig neue Erkenntnisse vermittelte. Eine ganze Generation von
Malern bildete sich heraus, die zur “Umwertung aller Werte” aufrief.
Man
kann mit gutem Recht behaupten, dass die Revolution von deutschem Boden aus
nach Russland gelangte. Damit ist nicht die Revolution im engeren Sinne, also
sozialer und politischer Kampf, gemeint, sondern eher eine qualitative
Veränderung der Weltanschauung der Menschen beim Übergang von einer
Epoche in eine andere. Der wissenschaftliche und technische Fortschritt, der
Umschwung in der Kunst, der klassenkämpferische Auftritt des Proletariats,
der alte russische Geist der Rebellion, die jüdische Gesellschaftskritik,
der antiimperialistische Kampf der Völker – dies alles und noch viele andere
Faktoren flossen dabei zu einem Strom voller Widersprüche zusammen.
Auch
der Aufbau des Sozialismus in der UdSSR und im Dritten Reich, der wiederum
viele gemeinsame, aber auch gegensätzliche Züge aufwies, muss unter
diesem Gesichtspunkt betrachtet werden.
Nach
1917 lernten die deutschen National-Sozialisten viel von den Bolschewiken, doch
darf man darin natürlich keine blosse Nachahmung der Erfahrungen der
Oktoberrevolution sehen. In Deutschland herrschte unter den Intellektuellen von
Anfang an eine starke russopile Stimmung. Spengler hatte, ehe er den “Untergang
des Abendlandes” schrieb, Danilewskis “Russland und Europa” gelesen, worin im
Sinne Herders und Franz von Baaders ein neues aufgehendes Reich im Osten
prophezeit wurde. Ein anderer Ideologe der “Konservativen Revolution”, Arthur
Moeller van den Bruck, kommentierte und übersetzte Dostojewskij ins
Deutsche. Goebbels schrieb einen Roman mit dem Titel “Michael”, den “Roman
eines deutschen Gottsuchers”, ganz im Geiste Dostojewskijs. Eine wahre Apologie
der russischen Seele stellte Walter Schubarts Buch “Europa und die Seele des
Ostens” dar, in dem der deutsche Philosoph die Ideen Spenglers im Lichte der
russischen Denker des frühen 20. Jahrhunderts weiterentwickelte. Wegen
seiner Ansichten erlitt Schubert schwere Nachteile und sah sich gezwungen, aus
dem Deutschland Hitlers nach Riga zu fliehen.
Bekanntlich
war Hitler ein Gegner des Slawentums; er hatte seinerzeit die Werke des
Rassenwissenschaftlers und Pangermanisten Fritz Lenz in sich aufgesogen,
übernahm die Argumente des Russland und dem Christentum gleichermassen
feindlich gesinnten Alfred Rosenberg und befolgte die Ratschläge seiner
Strategen, doch in seinem Inneren beneidete er Stalin um dessen Stärke und
folgte in manchem seinem Beispiel.
Unter
den Russen war vor 1941 durchaus Sympathie für das neue
nationalrevolutionäre Deutschland vorherrschend. Die einen sahen in den
Deutschen Verbündete im Klassenkampf, die anderen Brüder im Blut, die
dritten Kriegsverbündete. In der Tat lässt sich, vergleicht man den
nationalsozialistischen mit dem bolschewistischen Stil, viel Gemeinsames
entdecken: die antikapitalistische Arbeitsethik, der militärische
Uniformismus, die Propagierung von Sport und gesunder Lebensweise, der
Neoklassizismus in Architektur, Bildhauerei und Malerei. Es war deshalb nur
natürlich, dass die UdSSR und das Dritte Reich objektiv um den Abschluss
eines beiderseitigen Friedenspaktes bemüht waren.
Dabei
waren geopolitische Anziehungskräfte zwischen den beiden Mächten
schon lange vor der Unterzeichnung des Molotow-Ribbentrop-Paktes spürbar
gewesen. Wie aus kürzlich zum Vorschein gekommenen Dokumenten hervorgeht,
ist unstrittig, dass Sowjetrussland trotz des Versailler Vertrages schon in den
Jahren 1922/1923 insgeheim bei der Aufrüstung der Reichswehr half. Auf
sowjetischem Territorium wurden geheime deutsch-sowjetische Fabriken,
Flugplätze, Panzer- und Flugabwehrschulen unterhalten;
Militärexperten tauschten ihre Erfahrungen aus. Nachdem Hitler zur Macht
gekommen war, wurde die sowjetisch-deutsche Zusammenarbeit eingestellt, und wie
man weiss, konnte der Pakt von 1939 den Krieg zwischen den beiden Staaten nicht
verhindern.
In
die Falle des Krieges gerieten später diejenigen, die sich in Deutschland
befanden und auf Hitler gesetzt hatten: Etwa die Anführer der pro-nationalsozialistischen
ROND (Russische Nationalbefreiungsbewegung), überzeugte “Kleinrussen”,
aber auch der germanophile Kosaken-Ataman Krasnow sowie der in Gefangenschaft
geratene General Wlassow samt der unter seiner Leitung geschaffenen Russischen
Befreiungsarmee RONA. Die deutschen Geheimdienste haben den russischen
Emigranten im Grunde niemals getraut und immer danach getrachtet, sie unter
Kontrolle zu halten. Nur vereinzelt gab es Ausnahmen wie den emigrierten
Baltendeutschen Rosenberg. Letztlich verloren freilich die einen wie die
anderen.
Wer
profitierte von der gegenseitigen Vernichtung der UdSSR und des Dritten
Reiches? Vor allem die USA, Grossbritannien, die Freimaurerei und das internationale Bankkapital. Obschon auf der
Seite der Sieger, ging Russland zerstört, ausgeblutet und ausgehungert aus
dem Krieg hervor. Deutschland, ebenfalls ausgeblutet und verwüstet, wurde
in Besatzungszonen aufgeteilt. Gleichzeitig kam es auf Betreiben der USA zur
Gründung neuer internationaler Organisationen wie der UNO und der NATO,
und im Nahen Osten wurde der Staat Israel gegründet. Die Einflusszonen
wurden von den USA festgelegt, doch erlaubten sie den Sowjets, einen Teil
Osteuropas einschliesslich der DDR zu kontrollieren. Doch selbst die UdSSR mit
ihrer kommunistischen und internationalistischen Ideologie waren in erheblichem
Umfang dem Einfluss, um nicht zu sagen der Aufsicht der USA unterworfen. Die
Amerikaner unterstützten nur diejenigen Aktionen der Russen, die zu ihrer
eigenen Stärkung beitrugen. Dies alles führte nach und nach zur
wirtschaftlichen und militärischen Vorherrschaft der USA in Europa, mit
der die Deutschen besser vertraut sind als die Russen.
Es
ist bekannt, dass im heutigen Deutschland die Skepsis gegenüber den USA
wieder im Wachsen ist. Gleichzeitig erwacht ein Interesse am neuen Russland;
neue russophile Stimmungen zeichnen sich ab. Wie könnte es auch anders
sein? Russland hat den Deutschen die Möglichkeit zur Wiedervereinigung
geboten, wandte sich selbst von der Chimäre des Marxismus ab und seinen
alten europäischen und arischen Wurzeln zu. Die Amerikaner investieren
unterdessen ihr Kapital in Westeuropa, aber in Wirklichkeit wollen sie nur neue
Märkte schaffen und Superprofite erzielen, sie streben die globale
Alleinherrschaft und die Schaffung einer neuen Weltwirtschaftsordnung an –
alles im vermeintlichen Interesse der Europäer.
In
Russland hat sich das Verhältnis den Deutschen gegenüber
verändert. Über die Geschichte und Kultur Deutschlands, über
seine modernen Eigenschaften wurde und wird objektiv informiert. Die Teilnehmer
des Zweiten Weltkrieges erblicken in den “Fritzen” keine Todfeinde mehr, auch
wenn sie vieles nicht vergessen können. Unter den Jugendlichen machen sich
germanophile Tendenzen breit; es gibt ein ehrliches, lebendiges Interesse an
den Erfahrungen mit dem Dritten Reich. Man kann sogar von einem
national-sozialistischen Stil als Mode sprechen; dieser Stil lässt
sich unschwer in der Ideologie und
Ästhetik einiger Organisationen und “neurechter” Zeitschriften
(“Elementy”, “Ataka”, “Nasledie Predkow” [Ahnenerbe], “Imperija”, “Sturmownik”,
ja selbst im Repertoire moderner Rock-Gruppen erkennen.
Russische
Vordenker sind heute ernsthaft mit der Ausarbeitung neuer geopolitischer
Modelle beschäftigt, die Deutschen und Russen die entscheidenden
Positionen bei der Organisation des neuen euro-asiatischen Raumes, aber auch
bei der Schaffung neuer politischer und militärischer Strukturen auf dem
Kontinent zuweisen. Mit den juristischen Aspekten eines Russisch-Deutschen
Bundes befasst sich insbesondere die von B. Wiedemann gegründete “Institutionalsgesellschaft” in Berlin,
die ein internationales Informationsbulletin mit dem Titel “Imperativ”
herausgibt; bei diesem handelt es sich um ein neues, der konservativen
Revolution verpflichtetes Organ, das zusammen mit dem “Europäischen
Synergon” die theoretischen Grundlagen des künftigen Kontinentalreiches
erarbeitet.
Noch
ist es zu früh, von Ergebnissen dieser Projekte zu sprechen, denn wir
stehen erst am Anfang unseres Weges. Die ersten Schritte sind jedoch schon
getan. Wir wissen etwas voneinander und haben die Möglichkeit,
Informationen und Konzepte auszutauschen. Sehr wichtig ist es hierbei, von
Anfang an den richtigen Ton im Umgang miteinander zu finden, und zwar direkt,
ohne überflüssige Vermittler. So wird es möglich sein,
allmählich und ohne Substanzverlust das angepeilte Ziel zu erreichen – die
deutsch-russische Partnerschaft der Zukunft.
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